September 2019 – Februar 2020
Ghana hat mich verändert
4:30 Uhr nachmittags am Baobab Center. Ich sitze zusammen mit ein paar Schülerinnen vor dem Mädchendorm und wir quatschen, bzw. sie unterhalten sich fröhlich auf Fante – ich sitze eher nur daneben und höre interessiert zu. Ich verstehe nicht viel. Zwischendrin wechseln wir ein paar Worte auf Englisch, sodass ich dem Ganzen dann doch irgendwie folgen kann. Um uns herum ist das Leben am Center voll und ganz im Gange. Von weitem höre ich ein paar Jungs auf dem Fußballfeld begeistert kicken. In der Schulküche klappern die Töpfe, das Abendessen wird gekocht. Wasser auf dem Kopf tragend laufen zwei Mädchen zur Dusche, zwei ältere sind noch am Wäsche machen. Neben mir werden noch schnell die Schüsseln fürs Abendessen gespült. Die Caretakerin ermahnt ein letztes Mal alle jüngeren Schüler, jetzt endlich ihr Bad zu nehmen. Es gibt bald Essen.
Für mich war klar, dass ich nach dem Abitur erst einmal raus in die Welt musste. Als sich dann die Möglichkeit ergab, nach Ghana zu gehen und bei der Baobab Children Foundation mitzuwirken, war ich richtig happy. Ich packte meinen Reiserucksack und landete schließlich Ende August in Accra. Nach zehn Tagen, in denen ich schon einige erste Eindrücke von meiner neuen Heimat sammeln durfte, kam ich dann zum Center nach Kissi. Die erste Woche war es dort zwar noch still und leer, doch als die Ferien dann um waren, gab es für mich viel zu tun:
So arbeitete ich unter anderem .auf der Farm mit, anfangs auch in der Fahrradwerkstatt. Ich gab Nachhilfe in Englisch und organsierte mit den anderen beiden Freiwilligen das Sport- und Freizeitprogramm des Centers. Im Baobab Haus half ich mit, den Laden neu zu gestalten, überprüfte Statistiken und arbeite bei der Kalkulation der Preise mit.
Schnell lernte ich alle Schüler und Schülerinnen kennen und verbrachte täglich Zeit mit ihnen. Vor allem zu einigen Mädchen entwickelte ich eine richtig enge und herzliche Beziehung.
Jetzt wieder zurück in Deutschland vermisse ich vor allem die Lebensleichtigkeit der Menschen von Kissi und vor allem der von Baobab. Es ist verrückt wie schnell die Zeit verging. Gerne bleibe ich auch weiterhin in Kontakt mit der Baobab-Familie.